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Die Tochter der Hündin


Titel
Die Tochter der Hündin
Personen
Hauptautorität
Matessis, Pavlos
Verfasser/-in
Ressource
Buch
Umfang
270 S.
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2001
Erscheinungsort
München
Verlagsname
Hanser
Annotation
Bildreiche und tiefgehende Reflexion zweier Frauenschicksale in Griechenland zur Zeit der deutschen Besatzung. (DR) Raraú ist Schauspielerin. Eine von der Sorte, die durch trostlose Provinznester tingelt, in Schmierenkomödien ihre Beine zeigt und rotköpfigen Fleischermeistern den Kopf verdreht. Und Raraú, in die Jahre gekommen, reflektiert in einer Art "Heiliger Bekenntnismanie" ihr Leben: In einer Provinzstadt geboren und früh zur Halbwaise geworden, erlebt sie den Zweiten Weltkrieg und die Besatzung durch deutsche und italienische Soldaten. Weil ihre Mutter die Kinder vor dem Hungertod bewahren will, schminkt sie sich die Lippen und geht zu Herrn Alfio, dem Besatzungssoldaten, der ihr schon lange feurige Blicke zuwirft. Doch nach Kriegsende muss sie dafür büßen: Man schert ihr den Kopf und prangert sie als "Besatzerhure" und Kollaborateurin an. In der Tochter bewirkt die öffentliche Demütigung der Mutter eine schwere seelische Störung. Hinter der melodramatischen, mit Euphemismen gespickten und manchmal auch komischen Lebensbeichte der alternden "femme fatal" mit dem Pseudonym Raraú verbirgt sich der hysterische Versuch des ehemaligen Mädchens Rubíni, mit der Verstellungskunst der Schauspielerin ihr tragisches Leben, ihre unterentwickelte Sexualität und ihre zutiefst verletzte Seele zu verleugnen und sich "auf die Seite der Sieger" zu stellen. Doch manches lässt sich nicht beschönigen. Das elende Bettlerdasein von Mutter und Tochter in Athen, das Rubíni beendet, indem sie den gewaltsamen Tod eines Menschen mitleidlos in Kauf nimmt, streicht sie aus ihrer Erinnerung. Diese Lücke füllt der Autor durch einen kurzfristigen Wechsel der Erzählperspektive von der Ich- zur Er-Erzählung. So entsteht ein bildreiches, tiefgehendes und sprachlich differenziertes Ganzes, das nicht nur einfühlsam die Schicksale zweier Frauen schildert, sondern auch historische und gesellschaftliche Hintergründe in Griechenland zur Kriegs- und Nachkriegszeit beleuchtet. Ein großartiger griechischer Roman, unbedingt empfohlen! *bn* Isabella Müller
Manifestation
Titel
Haupttitel
Die Tochter der Hündin
Ressource
Buch
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2001
Erscheinungsort
München
Verlagsname
Hanser
ISBN13
978-3-446-20053-1
ISBN10
3-446-20053-3
Körperschaften
Verlag
Datenträgertyp
Band
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2001
Erscheinungsort
München
Verlagsname
Hanser
Listenpreis
0.0 €
Verantwortlichkeitsangabe
Verantwortlichkeitsangabe, die sich auf den Haupttitel bezieht
Pavlos Matessis
Umfang
270 S.
Kommentare
-
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Annotation
Bildreiche und tiefgehende Reflexion zweier Frauenschicksale in Griechenland zur Zeit der deutschen Besatzung. (DR) Raraú ist Schauspielerin. Eine von der Sorte, die durch trostlose Provinznester tingelt, in Schmierenkomödien ihre Beine zeigt und rotköpfigen Fleischermeistern den Kopf verdreht. Und Raraú, in die Jahre gekommen, reflektiert in einer Art "Heiliger Bekenntnismanie" ihr Leben: In einer Provinzstadt geboren und früh zur Halbwaise geworden, erlebt sie den Zweiten Weltkrieg und die Besatzung durch deutsche und italienische Soldaten. Weil ihre Mutter die Kinder vor dem Hungertod bewahren will, schminkt sie sich die Lippen und geht zu Herrn Alfio, dem Besatzungssoldaten, der ihr schon lange feurige Blicke zuwirft. Doch nach Kriegsende muss sie dafür büßen: Man schert ihr den Kopf und prangert sie als "Besatzerhure" und Kollaborateurin an. In der Tochter bewirkt die öffentliche Demütigung der Mutter eine schwere seelische Störung. Hinter der melodramatischen, mit Euphemismen gespickten und manchmal auch komischen Lebensbeichte der alternden "femme fatal" mit dem Pseudonym Raraú verbirgt sich der hysterische Versuch des ehemaligen Mädchens Rubíni, mit der Verstellungskunst der Schauspielerin ihr tragisches Leben, ihre unterentwickelte Sexualität und ihre zutiefst verletzte Seele zu verleugnen und sich "auf die Seite der Sieger" zu stellen. Doch manches lässt sich nicht beschönigen. Das elende Bettlerdasein von Mutter und Tochter in Athen, das Rubíni beendet, indem sie den gewaltsamen Tod eines Menschen mitleidlos in Kauf nimmt, streicht sie aus ihrer Erinnerung. Diese Lücke füllt der Autor durch einen kurzfristigen Wechsel der Erzählperspektive von der Ich- zur Er-Erzählung. So entsteht ein bildreiches, tiefgehendes und sprachlich differenziertes Ganzes, das nicht nur einfühlsam die Schicksale zweier Frauen schildert, sondern auch historische und gesellschaftliche Hintergründe in Griechenland zur Kriegs- und Nachkriegszeit beleuchtet. Ein großartiger griechischer Roman, unbedingt empfohlen! *bn* Isabella Müller
Sprache der Expression
Deutsch
Titel
Bevorzugter Titel des Werks
Die Tochter der Hündin
Personen
Verfasser/-in
ÖB/HS Schwanberg
Verfügbar
0 Reservierungen
Exemplarnummer
Signatur
Verfügbarkeit
5019
DEG
Mat
Verfügbar
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